Gewinnen! Ja, das hatte ich bislang eigentlich fast nie bei Glücksspielen, sondern wenn nur bei Olympiaden oder Fachwettbewerben, wie Jugend forscht/gründet/präsentiert, den Science Olympiaden oder dem GPT (German Physisists‘ Tournament). Doch eines Tages erreichte mich eine Mail mit einem deutlich leichter errungenen Gewinn: Zwei Probetrainings warteten bei Original Bootcamp darauf, von mir eingelöst zu werden. Glück alleine war nicht im Spiel, denn für den Gewinn hatte ich eine kurze Begründung schreiben müssen, warum es gerade ich war, die diesen  Preis verdient hatte – und danach war tatsächlich auch entschieden worden, anstatt zu losen, wie ich später erfahren sollte.

Über die zwei Probetrainings war ich bereits ganz glücklich und vereinbarte gleich einen ersten Termin, aber die nächste Mail, die ich von der VOLVIC-Zentrale bekam, über die das Gewinnspiel in Kooperation mit original bootcamp organisiert wurde, war dann doch noch einmal eine ganz besondere Überraschung: Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der VVX Experience!

Aha, nun war ich aber gespannt. Enthalten in dem Gewinn waren drei Tage Aufenthalt in Frankreich mit Teilnahme an der großen VVX Experience, einer Laufveranstaltung in der Vulkanenlandschaft von Volvic. Klang ja schon einmal nicht schlecht.

Nach vielen Mails mit Packlisten und Ablaufplänen ging es am 29.05 schließlich los über Lyon bis hin nach Châtel Guyon in der Nähe von Volvic. Angekommen um 0:30 nach einem verspäteten Flug lernte ich meine Mitgewinner etwa 8 Stunden später beim Frühstück kennen.

Der erste Tag verlief weitgehend entspannt. Wir hatten Zeit, in dem schnuckeligen Ort spazieren zu gehen und uns in Volvic die Veranstaltungsstätte mit allerlei Ständen und Aktionen anzuschauen. Alle möglichen Volvic-Produkte konnten wir durchprobieren, eine Volvic-Ausstellung besuchen, die Vorbereitungen der Slackline- und Quadprobefahrtstände mitverfolgen und bei einem abendlichen Empfang auf VIP Plätzen Outdoor die letzte warme Mahlzeit vor unserem großen Run genießen. Erstaunlich war die entspannte und sehr familiäre Atmosphäre in dem kleinen Dorf Volvic, für dessen Einwohner die jährliche Sportveranstaltung wohl das Jahreshighlight darzustellen schien. Von Kindern bis hin zu Senioren trugen tausende Helfer zum Gelingen des Events mit Teilnehmern mit inzwischen 18 verschiedenen Nationalitäten bei.

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Wie lange es wohl noch dauert, bis zur ersten Verpflegungsstation? Ob es hier irgendwo eine Abzweigung zurück ins Dorf gibt? Ich habe keinerlei Orientierung und halte mich deshalb an die roten Streifen. Die 25km Strecke – zumindest würde sie irgendwo hinführen – würde ich jetzt abbiegen, wäre ich sonst ganz verloren. Also laufe ich weiter. Fuß vor Fuß, immer weiter.

Ab und an werde ich schief angeschaut von den Personen, die ich überhole, oder diejenigen, die mich überholen, zwei Mal auch angesprochen und bewundernd benickt. Warum das? Nun ja, ich bin sicherlich eine außergewöhnliche Erscheinung auf diesem Track: eine kleine 19-jährige mit 13kg Rucksack und einer Volvic-Tragetasche in der Hand. Rote Leggins, türkisfarbenes Top, giftgrüne Volvic-Sonnenkappe. Den Preis für das originellste Oufit hätte ich mir in jedem Fall gesichert.

Wie es zu dieser Situation kommt? Nun ja, wie es das Schicksal will, bin ich am Mittwoch, dem Starttag meines Abfluges von einer miesen Grippe heimgesucht worden. Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost. Was am Morgen begonnen hatte, wurde mit jedem Kilometer, den ich meinem Ziel näher kam, schlimmer, bis ich bis zu meiner Ankunft von keinem der typischen Symptome verschont geblieben war. Krank einen Marathon zu laufen – nun ja, das ist wirklich keine gute Idee und da die Vernunft gegenüber meinem Ehrgeiz Oberhand gewann, entschied ich mich dazu, den Marathonlauf nicht mit anzutreten. Wirklich traurig, aber es würde sich sicher bald eine neue Gelegenheit bieten. Also versuchte ich das Beste aus meiner Situation zu machen. Das restliche Programm konnte ich schließlich auch krank miterleben.

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Mein Plan für den Sporttag: Die anderen am Start begleiten und ein wenig anfeuern – zumindest mental, da meine Stimme für motivierende Zurufe nicht wirklich fit war. Ich machte mich also auf den Weg, einen guten Anfeuerpunkt zu finden. Doch dieser tauchte einfach nicht auf. So lief ich weiter – mit samt meinem Gepäck. Darunter unter anderem 3l Wasser, mein noch hochgefahrener Laptop, Jacken und Pullis der anderen. Schließlich kam ich nach einer Weile bei Kilometer 12 an – und somit bei der ersten Verpflegungsstation. Neben den typischen „Laufenergizern“ wie Banane, Nüsse, getrocknete Aprikose gab es hier auch riesige Käsestückchen, Wurst, Schinken, Chips, Zitronen- und Honigkuchen. Ganz nett, aber für die Versorgung während der sportlichen Verausgabung nicht das allerbeste Buffet. Ich griff zum Obst und lief gestärkt weiter. Spätestens jetzt hatte ich mich ergeben und beschlossen, anstatt die 12 km nun wieder zurückzulaufen und dabei womöglich noch ganzen Nachzüglergruppen entgegenzukommen, lieber die 25 km durchzuwandern. So kam es zu einer spontanen 25 km Wanderleistung, während der ich wenigsten das Feeling der Veranstaltung mitnehmen, die Ausblicke genießen und die spannenden Landschaftswechsel erleben durfte. Abwechselnd in unbequemen Schuhen und barfuß machte ich so meine ganz eigene VVX Experience.

So ganz sicher, ob ich das meinem Körper in diesem Zustand hätte zutrauen sollen, war ich mir am nächsten Tag dann doch nicht – denn die Krankheitssymptome waren nicht weniger geworden. Nach einer interessanten Führung im Volvic-Abfüllwerk ging es im Flugzeug nach Hause – so wirklich entspannend war auch das nicht, aber zumindest konnte ich körperlich ein wenig herunterfahren.

Und noch eine Anmerkung zum Wasser: selbst wenn ich in diesen Tagen von Volvic-Flaschen überschüttet wurde – ich bleibe meinem Leitungswasser treu!

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Insgesamt eine super Erfahrung mit tollen sportlichen Mitgewinnern und Mitstreitern, interessanten Gesprächen, schönen Naturerfahrungen und einem super Wetter!