Große, schwere, schwarze Jacken, vom Regen triefende Ärmel, kaltes Eisen und eine blaue Schleife. Dies sind die ersten Erinnerungen, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an die Premiere des Stücks “Der Tod ist ein Meister aus D.” denke, die nun eine Woche zurückliegt.

Die Probenphase verlief nicht einfach. Coronaeinschränkungen warteten uns genau so auf, wie die Witterungsbedingungen. Schließlich fand das ganze in der Gedenkstätte Münchner Platz in Dresden statt: zum Teil im Vor- und Innenhof unter freiem Himmel, teilweise in den kalten Gängen des Originalgebäudes. Mich verschlug es wortwörtlich hinter das Gitter im Eingang der Gefängniszellen:

Die Zuschauer, die in kleinen Gruppen an uns vorbeizogen, lugten hinter ihren Masken etwas ungläubig hervor und hielten mich nicht selten für eine Puppe, bis ich schließlich mit Gedichten von Paul Celan das Schweigen brach.

Nach sechsmaliger Durchführung der eigenen Choreographie, wartete dann die Abschlussperformance mit allen Darstellerinnen auf uns. Bei Nieselregen ergab sich begleitet durch den Gewandhauschor angereist aus Leipzig eine magische Stimmung.

Ein großes Dankeschön geht an den Regiseur Olek Witt, die Choreographin Olimpia Scardi, die alle Performerinnen auf ihrem Weg hin zu diesem beeindruckenden zusammengesetzten Stück begleiteten. Die gesamte Gruppe samt Regie- und Choreographieassistenz, Dramaturgen und Instrumentalisten ergab ein unheimlich schönes Team. Nicht zuletzt dank der beeindruckenden anderen Darstellerinnen, mit denen ich mich vom Casting an sehr gut verstand. Weitere Aufführungen warten auf uns – es bleibt also spannend, wo in Deutschland wir das Werk wieder auf die Bühne – bzw. “in die Gedenkstätte” bringen werden.

Fotos/Videomaterial © Francesca Mommo