Einen Kanister links, einen rechts. Tatsächlich ist es damit noch schwieriger die Beine vom Boden zu heben, als mit meinem vollen Rucksack, den ich stetig bei mir trage. Ich laufe dennoch so schnell ich kann. Als ich die Kanister endlich wieder abstelle, fühlen sich meine Arme auf einmal erstaunlich leicht an. 6 km. 6 km im Durchschnitt müssen Mädchen und Frauen in Afrika mit diesen Kanistern laufen, um sich und ihre Familie mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. Wirklich keine angenehme Erfahrung – selbst im nicht allzu hitzebelasteten Potsdam.

Denn hier fand am 11.08 zum wiederholten Mal der Urban Trail statt. Ausnahmsweise war ich dieses Mal nicht als Teilnehmerin mit am Start. Weniger sportlich ging es aber auch nicht zu. Das Kanisterschleppen organisierte ich gemeinsam mit der regionalen Aktionsgruppe von Plan international. Die Läufer durften bei uns freiwillig eine Extrarunde drehen – ausstaffiert mit einem oder zwei 10l Kanistern. Nur wenige rannten ungeachtet vorbei. Die meisten schnappten sich die Wasserbehälter. Nach einer Weile entwickelte sich eine regelrechte Schlange. Die verschiedensten Tragetechniken konnte ich beobachten. Einige hielten an und ließen sich mit dem Ballast in der Hand fotografieren. Die meisten stöhnten mit einem Lächeln unter der Last und wenn ich sie mit einem “Viel Spaß!” “Weiter so!” “Auf geht’s durchhalten!” nach dem Absolvieren unserer Station auf die restliche Strecke verabschiedete, hatten die meisten interessanten Gesprächsstoff.