Text am Abend vorher überlegt, ein Saccharosemolekül noch im Bus gezeichnet und einen Kochtopf aus der Wohnheimküche eingepackt. So spontan begann für mich das, was zunächst ein kleiner Tagesausflug von Dresden nach Potsdam darstellte und sich inzwischen als eine Reise in die Tiefen der Wissenschaftskommunikation ganz Deutschlands entpupte.
Viel Spaß hatte ich bereits beim Regionalfinale in Potsdam, an dem ich mich live barfuß auf meinen mitgebrachten Kochtopf stellte. Es war eine spannende Erfahrung ganz ohne Hilfsmittel und in solch kurzer Zeit von seiner Forschung zu berichten, ebenso wie den anderen zuzuhören. Das Ergebnis: De Platzierung auf dem Treppchen mit dem zweiter Platz samt Qualifikation zum Deutschlandfinale und dem Gewinn eines Wissenschaftskommunikationswochenendes in Berlin.
Am 14.05 steht nun das virtuelle Deutschlandfinale an. Alles etwas spontan kommuniziert, mehrmals der Termin verschoben und mit Testvideos aufgrund der wagen Angaben zu Kamera- und Tontechnik, reichten alle Teilnehmenden im Voraus ein Video ein. Mehr als Handykamera war bei einigen, unter anderem mir, nicht drin, sodass an diesem Abend nicht immer alles gut verständlich und gut zu sehen ist – aber: wir machen das beste aus der Situation.
Das Event wird live moderiert, online können die Zuschauer für den Publikumspreis abstimmen und auch eine Jury ist zugeschalten. Im virtuellen Backstageraum sind wir als Teilnehmende versammelt und können auch während des Events Fragen loswerden. Eine tolle Vielfalt an Themen und Methoden zeigen die Teilnehmenden in ihren Wohnzimmern und Gärten. Zu spannend, als von der Jury richtig gewürdigt zu werden, denn leider gibt es keine Zeit sich vorher intensiver mit dem Thema auseinander zu setzen und auch die Fragen- und Kommentierzeit nach den Beiträgen ist etwas kurz geraten. Nach meinem Geschmack geht der Forschungsaspekt daher leider etwas unter und es bleibt an der Oberfläche.
Insgesamt toll, dass es durchgeführt und der aktuellen Lage getrotzt wurde. Schade aber, dass es doch einige technische Hürden gab, die vielleicht mit einer etwas längeren und intensiveren Vorbereitungszeit von allen Seiten hätten umgangen werden können. Auch wurden die Möglichkeiten, die sich durch eine digitale Umsetzung zusätzlich ergeben nicht ausgeschöpft und zu sehr eine “Kopie” des Live-Events versucht. Meine Hoffnung: wir lernen aus derartigen Formaten für künftige Events, werden noch kreativer, testen verschiedene Optionen aus und können dadurch auch in Zukunft tolle Events mit weniger Flugemissionen gemeinsam verbringen.
Mit diesen Worten freue ich mich auf die nächste Runde des FameLab 2021. Dann werde ich wahrscheinlich als Jury mit dabei sein und mich weiter für die Wissenschaftskommunikation einsetzen. Denn neben dem vielen Verbesserungspotential empfinde ich den FameLab bereits jetzt als eine tolle Initiative auch Nichtwissenschaftler über derartige Themen zu informieren und zu begeistern.