“Der Wurf war gut. Jetzt bin ich richtig hoch geflogen.” Ich strahle meinen Tanzpartner Jeroen an. Es sind immer die schönsten Momente im ohnehin Freude bereitenden Training: Wenn ein Wurf besonders schön gelingt und ich merke, wie ich immer und immer weiter in die Luft steige, bevor ich die Rotation einleite. Je höher mein Tanzpartner mich nach oben befördert, desto länger verweile ich knapp unter der Decke, desto mehr Umdrehungen kann ich machen und desto ausdrucksstarker wird mein Strahlen, wenn ich wieder auf dem Boden lande.

“In die Luft geworfen werden, Salti und Schrauben machen – hoffentlich wieder aufgefangen werden und ganz viel Tanz.” – so berichte ich, wenn ich Bekannten und Verwandten erkläre, was es mit der Sportart Rock’n’ Roll Akrobatik auf sich hat. Bislang hat sich das “hoffentlich” immer erfüllt und ich bin soweit verletzungsfrei zu meiner ersten Deutschen Meisterschaft angereist. Leider deutlich später als ursprünglich geplant. Denn aufgrund der Hygienerestriktionen mussten auch viele Wettkämpfe verschoben werden.
Nun endlich war es so weit. Am 25.09 nahmen mein Tanzpartner und ich an der Deutschen Meisterschaft teil. Eingeschränkte Zuschaueranzahl und Maskenpflicht in den Gängen – aber: Hauptsache die Meisterschaft konnte live ausgetragen werden. Bei den Aufritten der anderen konnten wir anfeuern und mitfiebern. Schließlich warfen wir selbst unsere Salti und zeigten unsere Sprünge, Kick- und Schrittfolgen. Ein wirklich tolles Erlebnis, das wir gerne so häufig wie möglich wiederholen möchten.